Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn und der Förderkreis Gründungs-Forschung e.V. (FGF) geben seit November 2016 gemeinsam den Policy Brief „Unternehmertum im Fokus“ (früher „Mittelstand aktuell“) heraus. Auf 2 Seiten werden wissenschaftlich fundierte Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen gemeinsam mit möglichen Handlungsempfehlungen präsentiert (Call for Papers).
Aktuelle „Policy Brief“ Ausgaben
Ausgabe 7/2024
Rund 27.000 selbstständig erwerbstätige Frauen bekommen jährlich ein Kind. Anders als abhängig beschäftigte Frauen haben sie keinen Anspruch auf Mutterschaftsleistungen nach dem Mutterschutzgesetz, weil dieses für sie nicht gilt. Sie können sich aber freiwillig über ihre gesetzliche (GKV) oder private Krankenversicherung (PKV) gegen ihren Einkommensausfall während der Mutterschutzfristen vor und nach der Geburt absichern. Aktuell entscheidet sich jedoch nur etwa die Hälfte der selbstständig erwerbstätigen Frauen im gebärfähigen Alter für eine solche Absicherung.
Anstelle dieser freiwilligen individuellen Versicherungslösung könnte – wie gerade diskutiert wird – eine umlagefinanzierte Lösung treten, bei der – ähnlich wie bei den abhängig Beschäftigten die Arbeitgeber – alle selbstständig Erwerbstätigen die Mutterschaftsleistungen für die selbstständig erwerbstätigen Mütter tragen. Dr. Rosemarie Kay (IfM Bonn) untersucht in ihrem Policy Brief „Umlagefinanzierte Mutterschaftsleistungen für selbstständig erwerbstätige Frauen?“ was eine solche Lösung bedeuten würde.
Ausgabe 6/2024
Können sich einzelne Merkmale der Big Five-Persönlichkeitsmuster auf die Entwicklung des Innovationgeschehen in strukturschwachen Regionen auswirken? Dieser Frage gehen Leonie Reher, Dr. Jörg Thomä (beide ifh Göttingen) und Dr. Petrik Runst (Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen) in ihrem Policy Brief „Persönlichkeitsmuster: Ein Erklärungsansatz für das Innovationsgeschehen in strukturschwachen Regionen?“ (englische Version „Patterns of personality: An explanatory approach to innovation in lagging regions?„) nach. Sie kommen dabei unter anderem zum Ergebnis, dass der Zusammenhang zwischen den aggregierten Big Five-Persönlichkeitsmerkmalen und der regionalen Innovationsfähigkeit vom Regionstyp abhängt.
Ausgabe 5/2024
Das Vergaberecht soll in der aktuellen Legislaturperiode noch so verändert werden, dass es sowohl die Rechtssicherheit von Vergabeentscheidungen als auch die Mittelstandsfreundlichkeit befördert. Zugleich soll die rechtssichere Digitalisierung vorangetrieben, schnellere Vergabeentscheidungen gefördert und die Länder und Kommunen bei der Vereinfachung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit unterstützt werden.
In ihrem Policy Brief „Warum ein Paradigmenwechsel auch für die Novellierung der öffentlichen Vergabe wichtig ist“ plädieren Dr. Nadine Schlömer-Laufen, Sebastian Schneider und Dr. Annika Reiff (alle IfM Bonn) dafür, den Rechtrahmen für öffentliche Vergaben prinzipiell aus der Perspektive von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und mit Einbindung von KMU-Führungskräften zu gestalten. Ihr Beitrag ist in der Policy Brief-Reihe „Unternehmertum im Fokus“ erschienen, die von IfM Bonn und FGF-Forschungsnetzwerk Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand herausgegeben wird.
Ausgabe 4/2024
Ein wichtiger Aspekt innerhalb der ökologischen Transformation ist die Dekarbonisierung im verarbeitenden Gewerbe. Nach Untersuchungen von Prof. Dr. Jörn Block (Universität Trier/Universität Witten), Solvej Lorenzen (Universität Witten) und Dr. Holger Steinmetz (Universität Trier) nehmen die mittelständischen Industrieunternehmen den Klimaschutz ernst – und haben auch schon konkrete Maßnahmen umgesetzt.
Der Beitrag ist in deutsch „Dekarbonisierung im produzierenden Mittelstand“ und englisch „Decarbonisation of medium-sized firms in the manufacturing sectorist“ in der Policy Brief-Reihe vom IfM Bonn und FGF erschienen und zeigt auf, welche unterschiedlichen Wege die produzierenden Unternehmen dabei beschreiten. Zugleich legen sie dar, was die Unternehmen antreibt.
Ausgabe 3/2024
Trotz der vielen staatlichen Initiativen, Bürokratie abzubauen, nehmen die Unternehmen eine zunehmende Belastung wahr. Dr. Annette Icks und Michael Holz (beide Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn) zeigen in ihrem Policy Brief auf, warum u. a. ein Paradigmenwechsel – weg vom Kontrollgedanken und hin zu einem stärkeren vertrauensbasierten Ansatz – hilfreich wäre, um eine spürbare Entlastung zu erzielen.
Der Beitrag „Paradigmenwechsel für spürbaren Bürokratieabbau“ ist in der Policy Brief-Reihe vom IfM Bonn und FGF e.V. erschienen.
Ausgabe 2/2024
Business Angel unterstützen nicht nur die Finanzierung von Startups, sondern auch Unternehmenskäufe durch Privatpersonen. In ihrem Policy Brief legen Prof. Dr. Alexander Pöschl und Isabella Mai (beide Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes/Saarbrücken) dar, welches Potenzial in dieser Form für die Nachfolgefinanzierung steckt.
Der Beitrag ist in deutsch „Potenzial und Neigung von Business Angels zu Investitionen in Entreprenership-through-acquisition“ und in englisch „The potential of angel investing in Entrepreneurship-Through-Acquisition“ in der Policy Brief-Reihe vom IfM Bonn und FGF e.V. erschienen.
Ausgabe 1/2024
In den Medien sorgen sie immer wieder für Aufmerksamkeit: Gründungen von Minderjährigen. Doch wie häufig kommen solche unternehmerischen Initiativen tatsächlich vor? Wer gründet – und was zeichnet die minderjährigen Gründerinnen und Gründer aus? Untersuchungen von Dr. Teita Bijedić-Krumm, Olga Suprinovič, Dr. Stefan Schneck und Dr. Jonas Löher zufolge gründen vor allem männliche Jugendliche 15 und 17 Jahren, die überdurchschnittliche schulische Leistungen erbringen. Häufig verfolgen sie eine Geschäftsidee mit digitalen Anknüpfungspunkten im Bereich der IT-Dienstleistungen oder des Online-Handels. Der Beitrag ist in deutsch „Was Gründungen von Minderjährigen auszeichnet“ und englisch „Capturing entrepreneurial activities among minors“ in der Policy Brief-Reihe vom IfM Bonn und FGF e.V. erschienen.
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Policy Brief Archiv
Policy Brief (Ausgabe 7/2023)
Auf den traditionellen Arbeitsmärkten führt eine höhere Bildung in der Regel auch zu einer höheren Arbeitsentlohnung – in der Online-Gig-Economy hingegen nicht. In ihrem Policy Brief „Wie die Online-Gig-Economy das Bildungs-Einkommen-Paradigma verändert“ (english version) zeigt Prof. Dr. Andrea Herrmann (Radboud University Nijmegen/Niederlande) auf, welche Faktoren auf diesem Arbeitsmarkt für die Entlohnung relevant sind. Zugleich gibt sie Empfehlungen, wie der Gefahr prekärer Arbeitsverhältnisse in der Online-Gig-Economy entgegengewirkt werden kann.
Policy Brief (Ausgabe 6/2023)
Die Bundesregierung plant die Einführung einer Altersvorsorgepflicht für neue Selbstständige, die bisher in keinem der bestehenden Alterssicherungssysteme versichert sind. Doch wie viele Gründerinnen und Gründer würden von dieser Pflichtvorgabe tatsächlich profitieren?
Dieser Frage gehen Dr. Rosemarie Kay, Peter Kranzusch und Dr. Stefan Schneck (alle IfM Bonn) in ihrem Policy Brief „Die geplante Altersvorsorgepflicht für neue Selbstständige – wie viele wird sie treffen?“ nach. Demnach kommen sie zum Ergebnis, dass nur eine Minderheit der Gründerinnen und Gründer überhaupt die Bedingungen einer Vorsorgepflicht erfüllen.
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Policy Brief (Ausgabe 5/2023)
In der politischen Diskussion klingt immer wieder die Sorge an, dass die ländlichen Räume und die dort ansässigen Unternehmen bei der Nutzung neuer digitaler Technologien gegenüber städtischen Regionen benachteiligt sind.
Dr. Jörg Thomä (Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk (ifh) Göttingen) zeigt in seinem Policy Brief „Zwischen Stadt und Land: Digitalisierungsmuster im Kleinunternehmenssektor“ (english version) auf, dass es tatsächlich erst in fortgeschrittenen Digitalisierungsstadien eine Rolle spielt, ob ein Unternehmen in einer städtischen oder ländlichen Region angesiedelt ist.
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Policy Brief (Ausgabe 4/2023)
Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland im- und exportieren bereits aus bzw. nach Brasilien. Gleichwohl gibt es noch Spielraum für die weitere Entwicklung der Geschäftskontakte. Guilherme Pedretti Cangussu de Lima zeigt in seinem aktuellen Policy Brief für die Publikationsreihe „Unternehmertum im Fokus“ von Förderkreis Gründungs-Forschung und IfM Bonn unter dem Titel „KMU gewinnen in den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien an Bedeutung“ einige Ansätze auf: So könnten durch die Umsetzung von Freihandelsabkommen und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Handelsförderungsagenturen (nicht-)tarifäre Handelshemmnissen abgebaut werden.
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Policy Brief (Ausgabe 3/2023)
Unterscheiden sich Gründende und etablierte Unternehmen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen und im Umfang ihrer Digitalisierung? Dieser Frage gehen Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer und Julia Schauer (beide RKW Kompetenzzentrum, Eschborn) in ihrem aktuellen Policy Brief mit dem Titel „Wie sich junge und etablierte Unternehmen bezüglich Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsbestreben unterscheiden“ für die Publikationsreihe „Unternehmertum im Fokus“ von Förderkreis Gründungs-Forschung und IfM Bonn nach. Anhand des Global Entrepreneurship Monitor stellten sie fest, dass ökologische Aspekte bereits seit geraumer Zeit sowohl in neugegründeten als auch in etablierten Unternehmen eine wichtige Rolle bei Zukunftsentscheidungen spielen. Dagegen werden digitale Technologien eher von Gründerinnen und Gründer als in etablierten Unternehmen eingesetzt.
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Policy Brief (Ausgabe 2/2023)
Hybride Erwerbstätige, deren Entgelt in der abhängigen Beschäftigung oberhalb der Minijob-Grenze, aber innerhalb eines sogenannten Übergangbereichs liegt (sogenannte „Midijobber“) und die zugleich positive Einkünfte aus der selbstständigen Tätigkeit erzielen, sind im Vorteil gegenüber ausschließlich abhängig beschäftigten Midijobbern. Der Grund: Seit 2019 erwerben Midijobber trotz reduzierter Beiträge zur Rentenversicherung volle Rentenansprüche. In ihrem Policy Brief „Hybride Selbstständige und abhängig Beschäftigte mit Midijob – Ungleichbehandlung in der GRV“ legen Dr. Rosemarie Kay und Dr. Olivier Butkowski anhand der Auswertung des Taxpayer-Panels dar, dass dies kein Randphänomen ist. Vielmehr profitieren 4 von 5 hybriden Selbstständigen mit Midijob hiervon.
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Policy Brief (Ausgabe 1/2023)
Der unternehmerische Entwicklungsprozess findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist in Kontexte wie beispielsweise dem Wohnort der Gründerin oder des Gründers eingebettet. Dr. Johannes Kleinhempel (Copenhagen Business School/Dänemark), Prof. Dr. Sjoerd Beugelsdijk und Ass. Prof. Mariko J. Klasing (beide Rijksuniversiteit Groningen/Niederlande) haben in ihrem Policy Brief „Regional social capital and the entrepreneurial process“ europaweit anhand von mehr als 22.000 Personen untersucht, wie sich diese Kontexte auf das Unternehmertum auswirken.
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Policy Brief (Ausgabe 4/2022)
Welche Charakteristika unternehmerisches Handeln fördern Lässt sich das Fünf-Faktoren Modell der Persönlichkeit – Grad der Extraversion und der zwischenmenschlichen Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit im Tun, emotionale Stabilität und Offenheit für neue Erfahrungen – auch in der Gründungs- und Mittelstandsforschung einsetzen? Dieser Frage gehen Dr. Petrik Runst und Dr. Jörg Thomä (beide Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen) in ihrem Policy Brief „Der Prototypenansatz – ein neuer Blick auf die Rolle von Persönlichkeit für unternehmerisches Handeln“ nach. Im Gegensatz zu früheren Studien, in denen nur der Einfluss von einzelnen Eigenschaften auf das unternehmerische Handeln untersucht wurde, betrachten sie dabei das wechselseitige Zusammenspiel der fünf Faktoren. Zugleich zeigen sie auf, dass die Persönlichkeitsstruktur von Gründerinnen und Gründern nur eine von vielen Determinanten erfolgreicher Unternehmensgründungen sind.
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Policy Brief (Ausgabe 3/2022)
Die unternehmerfeindliche Politik, die zu Zeiten der DDR vorherrschte, hat keine langfristigen negativen Auswirkungen auf das Niveau der unternehmerischen Selbstständigkeit in Ostdeutschland hinterlassen. Im Vergleich Westdeutschland ist die Selbstständigkeit im Osten heute sogar höher als vor der deutschen Teilung. In ihrem Policy Brief „Langfristige Auswirkungen von Sozialismus und Transformation auf die Selbstständigkeit in Ostdeutschland“ zeigen Prof. Dr. Michael Fritsch, Dr. Maria Greve (beide Universität Jena) und Ass.-Prof. Michael Wyrwich (Rijksuniversiteit Groningen/Niederlande) zum einen die Entwicklung der unternehmerischen Selbstständigkeit in Ostdeutschland seit 1989 auf. Zugleich gehen sie der Frage nach, warum ostdeutsche Unternehmen teilweise weniger wirtschaftlich erfolgreich als westdeutsche Unternehmen sind.
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Policy Brief (Ausgabe 2/2022
In 2020 ist die Zahl der Solo-Selbständigen im Multi-Level Marketing in Deutschland weiter gestiegen. Viele selbstständige Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer erhofften sich, während der Corona-Pandemie von zu Hause aus Geld mit dem Verkauf von Produkten zu verdienen. In ihrem Policy Brief „Abhängige Selbstständigkeit im Multi-Level Marketing“ zeigt Dr. Claudia Groß (Radboud University Nijmegen/Niederlande) sowohl die Bedeutung dieses Wirtschaftsbereiches als auch die Gefahren für die Solo-Selbstständigen auf. So stellen sich ihren Forschungen zufolge meist die erhofften Gewinne nicht ein.
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Policy Brief (Ausgabe 1/2022)
„Unternehmensdynamik in den Niederlanden 2020: Die Situation in der ersten Phase der COVID-19-Krise“ – „Business Dynamics in the Netherlands 2020: The First Phase of the COVID-19 Pandemic“ Wie hat sich die Corona-Pandemie auf die Unternehmen ausgewirkt? Wie beeinflussten die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen die wirtschaftliche Dynamik? Antworten auf diese Fragen geben Prof. Dr. Erik Stam und Jasper van Dijk (beide Utrecht University School of Economics/Niederlande) am Beispiel der unternehmerischen Entwicklung in den Niederlanden in 2020. Der Beitrag steht in einer deutschen und englischen Version als Download zur Verfügung.
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Policy Brief (Ausgabe 5/2021)
„Warum weniger Unternehmensnachfolgen anstehen als gemeinhin angenommen“ Das öffentliche Interesse an der Nachfolgethematik ist groß. Da es keine offiziellen Zahlen zur Anzahl der jährlich stattfindenden Unternehmensübergaben gibt, schätzt das IfM Bonn regelmäßig die Nachfolgezahlen. Die KfW-Bankengruppe errechnet sie auf Basis ihres Mittelstandpanels. Dr. Rosemarie Kay (IfM Bonn) erläutert in ihrem Policy Brief die Diskrepanz zwischen den Zahlen der KfW-Bankengruppe und des IfM Bonn. Zugleich zeigt sie auf, welche Faktoren relevant sind, um ein realistisches Bild vom Nachfolgeschehen in Deutschland zu erhalten.
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Policy Brief (Ausgabe 4/2021)
„Unternehmertum und Wissen als Treiber regionaler Entwicklung in Ostdeutschland„ Was zeichnet die Entwicklung der ostdeutschen Gründungslandschaft seit Ende der DDR aus? Welche Rolle spielen dabei die regionalen Gegebenheiten? Antworten auf diese Fragen geben Prof. Dr. Michael Fritsch, Dr. Maria Greve (beide Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Assoc.-Prof. Michael Wyrwich (Rijksuniversiteit Groningen/Niederlande) in ihrem Beitrag für die Policy Brief-Reihe “Unternehmertum im Fokus“. Ein Ergebnis: Ostdeutsche Regionen, in denen es bereits zum Zeitpunkt der Wende privates Unternehmen gab und die Beschäftigten ein hohes Qualifikationsniveau aufwiesen, haben demnach den abrupten Übergang zur Marktwirtschaft besser bewältigt als Regionen ohne diese Gegebenheiten.
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Policy Brief (Ausgabe 3/2021)
„Unternehmensnachfolge als Schließungsrisiko?!“ Werden Familienunternehmen im Zuge des Nachfolgeprozesses stillgelegt, findet dies in der Öffentlichkeit häufig besondere Aufmerksamkeit: Per se wird diesen Unternehmen unterstellt, dass es sich um grundsätzlich wettbewerbsfähige Unternehmen handelt. Schließlich hat ihr Geschäftsmodell sie über viele Jahre, Jahrzehnte oder sogar Generationen hinweg erfolgreich am Markt gehalten. Ein Projektteam des IfM Bonn hat nun für den Policy Brief “Unternehmertum im Fokus“ untersucht, inwieweit sich die Stilllegungen von Familienunternehmen von anderen Unternehmensschließungen unterscheiden. Ihr Ergebnis: Entscheidend ist vor allem die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Auch erhöht die Umsetzung einer familienexternen Nachfolge das Stilllegungsrisiko.
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Policy Brief (Ausgabe 2/2021)
Das (unterschätzte) Potenzial von Handwerksrollendaten für die Gründungs- und Mittelstandsforschung„ Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf das Gründungsgeschehen im Handwerk aus? Welche Folgen hatte die Novellierung der Handwerksordnung auf die Marktein- und -austritte in den zulassungsfrei gestellten Handwerkszweigen? Welche Regionen in Deutschland sind besonders durch das Handwerk geprägt? Antworten hierauf geben Dr. Jörg Thomä, Dr. Katarzyna Haverkamp, Dr. Till Proeger, Dr. Petrik Runst (alle Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen) auf Basis der Handwerksrollendaten im aktuellen Policy Brief “Unternehmertum im Fokus“. Demnach ist beispielsweise die geringere Eintragung von neuen Handwerksbetrieben in 2020 weniger auf die Corona-Pandemie zurückzuführen als auf die erneute Novellierung der Handwerksordnung.
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Policy Brief (Ausgabe 1/2021)
„Einkommenseinbußen von Selbstständigen und deren Konsequenzen für den Lebensstandard ihrer Haushalte„ Wann führt ein Einkommensrückgang bei Selbstständigen zu Einschränkungen bei der Lebenshaltung? Dr. Stefan Schneck hat diese Frage vor dem Hintergrund der Corona-Krise untersucht. Sein Ergebnis: Rund die Hälfte der Selbstständigenhaushalte können ihren Lebensstandard nicht mehr halten, wenn sich das Selbstständigeneinkommen um 37 % reduziert.
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Policy Brief (Ausgabe 2/2020)
„Gründungsprozesse und der Einfluss von Krisen“ Krisen haben eine beschleunigende Wirkung auf Gründungsprozesse. Dies belegt die Analyse von Gründungen während der Finanzkrise 2007/09 und könnte bedingt auch in der Corona Pandemie gelten. Die Dauer des Gründungsprozesses wird grundsätzlich aber auch vom Innovationsgrad des Gründungsvorhabens, der Branche sowie vom Land, in dem die Gründung vorgenommen wurde, beeinflusst.
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Policy Brief (Ausgabe 1/2020)
„Worauf der Erfolg der Hidden Champions beruht“ (english: What makes the Hidden Champions so successful?) Hidden Champions zeichnen sich durch ihre Internationalisierungs- und FuE-Aktivitäten aus. Auch der unternehmerische Wille, Marktanteile zu maximieren, ist ein zentrales Merkmal dieses Unternehmenstyps. Maßgeblich für ihre Entstehung sind offenkundig die institutionellen Rahmenbedingungen in Deutschland. Für die Zukunft ist es wichtig, die bestehenden Handelskonflikte einzudämmen.
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Policy Brief (Ausgabe 2/2019)
„Warum die Gründungskultur im Silicon Valley anders ist„ Betrachtet man – unabhängig vom individuellen unternehmerischen Handeln – den Einfluss des Gründungsumfeldes, dann lässt sich feststellen, dass dieses in Deutschland inkrementell-innovative Gründungen fördert. Da radikal-innovative Gründungen nicht die besseren Gründungen sind, besteht kein Anlass, sich das Silicon-Valley zum Vorbild zu nehmen.
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Policy Brief (Ausgabe 1/2019)
„Selbstständigkeit und Einkommensungleichheit“ Selbstständige gehören überproportional häufig zu den Spitzenverdienern – oder zu den Einkommensschwächsten. Der folgende Beitrag zeigt, dass ein Anstieg der Selbstständigkeitsrate mit einer Einkommenspolarisierung und einem Anstieg der Ungleichheit einhergeht. Dies ist nicht nur auf eine Erhöhung der Spitzenverdienste zurückzuführen, sondern auch durch adverse Effekte am unteren Ende der Verteilung.
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Policy Brief (Ausgabe 2/18)
„Innovation ist mehr als Forschung und Entwicklung“ Innovationen ohne FuE sind im Mittelstand weit verbreitet. Abseits von FuE liegt der Fokus der Innovationstätigkeit vor allem auf der Entwicklung inkrementeller Innovationen. Allerdings nimmt mit dem Neuigkeitsgrad von Innovationen auch die Bedeutung von FuE-Aktivitäten zu und spielt besonders bei der Produktentwicklung eine entscheidende Rolle. Nicht-forschende Innovatoren sind meist klein und im Dienstleistungsbereich.
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Policy Brief (Ausgabe 1/18)
„Geschäftsmodellinnovationen in Familienunternehmen“ Innovative Geschäftsmodelle sind genauso wichtig für den Erfolg eines Unternehmens wie neue Produkte und Technologien. Der Autor Prof. Dr. Christian Lehmann zeigt in seinem Beitrag, dass Familienunternehmen zwar die Relevanz des Themas erkannt haben, sie aber bei der Umsetzung vielfach unsystematisch vorgehen. Der Autor beschreibt worauf zu achten ist.
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Policy Brief (Ausgabe 2/17)
„Heterogenität der Finanzierung von KMU in Europa„ In der Ausgabe 2/17 widmen sich die Autoren Prof. Dr. Jörn Block, Dr. Alexandra Moritz und Christian Masiak der hohen Relevanz des Themas „Mittelstand und dessen Finanzierung“. Hierzu gibt es jedoch auf europäischer Ebene nur wenig empirische Evidenz. Basierend auf zwei empirischen Untersuchungen wird der Status Quo der KMU-Finanzierung in Europa dargelegt und aus Sicht der Mittelstandspolitik diskutiert.
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Policy Brief (Ausgabe 1/17)
„Soziale Netzwerke als Reputationsrisiko“ In der Ausgabe 1/17 des Policy Brief „Mittelstand aktuell“ erläutern Dr. Isabella Hoffend und Prof. Dr. Harald von Korflesch (beide Universität Koblenz-Landau), warum Soziale Netzwerke für mittelständische Unternehmen ein Reputationsrisiko darstellen können. Policy Brief (Ausgabe 1/16) „Start-ups stellen die Mittelstandspolitik vor neue Aufgaben“ Aktuell finden Start-ups allgemein große Beachtung. Viele von diesen Gründungen empfinden sich jedoch selbst nicht als Mittelstand, auch wenn sie die Kriterien der Mittelstandsdefinition erfüllen. Die Mittelstandspolitik steht somit vor der Herausforderung, neue Wege zu finden, damit sie zukünftig auch von diesen Unternehmen wahrgenommen wird. In der ersten Ausgabe zeigt Prof. Dr. Friederike Welter auf, warum Start-ups die Mittelstandspolitik vor neue Aufgaben stellen.
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Fundierte Forschungsergebnisse zu aktuellen Themen Alle Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Entrepreneurship-, Gründungs- und Innovationsforschung tätig sind bzw. zu Familienunternehmen, KMU und Mittelstandspolitik forschen, sind herzlich eingeladen, im Policy Brief zu publizieren – sofern ein Bezug zu einem aktuell relevanten Thema gegeben ist. Auf diese Weise können Sie nicht nur Ihre hohe Expertise herausstellen, sondern Sie leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Mittelstandspolitik. Alle Beiträge, die von Mittelstands-, Entrepreneurship- und Gründungsforschern eingereicht werden, begutachtet das Herausgebergremium ‑ bestehend aus der IfM-Präsidentin Prof. Dr. Friederike Welter, die zugleich einen Lehrstuhl an der Universität Siegen innehat, und dem FGF-Präsidiumsmitglied Prof. Dr. Jörn Block. Interesse an einer Veröffentlichung?: