Es gibt überall Bestrebungen, das Gründungsklima an Hochschulen zu verbessern. Aber haben diese Massnahmen überhaupt irgendeine Wirkung? Wie nehmen Studierende ihr eigene Hochschule in Bezug auf Unternehmertum wahr? Die zentralen Ergebnisse des englischsprachigen Beitrages, Titel „The climate for entrepreneurship at higher education institutions“ (Autoren Heiko Bergmann, Mario Geissler, Christian Hundt, Barbara Grave), erschienen in der Zeitschrift ‘Research Policy’, sind:
- Bewusste Massnahmen zur Förderung von Unternehmertum an Hochschulen (Entrepreneurship-Professur, Entrepreneurship-Beauftragte, Gründer/Businessplan-Wettbewerbe) haben einen positiven (aber nur kleinen) Effekt auf die Wahrnehmung des unternehmerischen Klimas an der eigenen Hochschulen.
- Wenn ein hoher Anteil an Studierenden an verpflichtenden Entrepreneurship-Kursen teilnimmt, resultiert hieraus ein peer-group Effekt: D.h. nicht nur die Personen, die selbst an einem solchen Kurs teilgenommen haben, sondern auch deren Kommilitonen nehmen die Hochschule dann in höherem Masse als gründungsförderlich wahr.
- Überraschend: Der grösste Effekt auf die Wahrnehmung des Gründungsklimas kommt nicht von Entrepreneurship-Massnahmen sondern resultiert aus den strukturellen Merkmalen der Hochschule. Kleine Hochschulen, Fachhochschulen und Hochschulen mit einer allgemein guten Reputation werden auch stärker als gründungsförderlich wahrgenommen.
- Zur Methodik: Untersucht wurden Hochschulen in Deutschland. Die Autoren arbeiten mit Daten aus dem GUESSS-Projekt, die sie mit Daten aus einem anderen deutschlandweiten Projekt (Gründungsradar) zu den Gründungs-Rahmenbedingungen an deutschen Hochschulen gepoolt haben.
Online-Version: „The climate for entrepreneurship at higher education institutions„